(Ballade vom Abgrund)
Paris am Ende des Jahrhunderts
Le Chat Noir
hat sich schon einen Namen gemacht
Auf der Straße flaniert die Langeweile
und es wird viel gesprochen
Über den letzten Skandal
des Tages
Über Dreyfuß und das Recht
eines Juden
Nietzsche verliert seinen Verstand
in Turin
Die Arbeiter denken an Brot
Die Stadt ist müde vom Frieden
und ein Krieg bedeutet
Flucht aus der Langeweile.
Denn die Unschuld spielt falsch,
die Schützengräben warten
mit der Angst in Gedanken.
Und der maskierte Tod
tanzt einen Walzer.
Paris am Ende des Jahrhunderts
Die Welt dreht sich
Wie ein Blinder der einen Walzer am Rand des
Abgrunds tanzt
Der Fortschritt ist ein Wunder aus Stahl
Der Mensch hat sein Monster geschaffen
Das Jahrhundert, dass bevorsteht,
macht aus Träumen Feuerholz.
Aber die Stadt der Lichter schläft langsam ein
Sie sind müde vom Frieden
und ein Krieg bedeutet
Flucht aus der Langeweile
der Feste und Bälle.
Aber die Schützengräben
mit den einsamen Nächten warten.
Und der maskierte Tod
tanzt einen Walzer.
Die Propheten sagen nicht mehr was sie sehen
denn die Stadt genügt sich selbst
Und niemand will zuhören, denn die
Zukunft
hat noch nie zuvor
so viel versprochen.
Stef Bos
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